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Ernährungstipps für Meerschweinchen

Frank Lausberg

Meerschweinchen sind im Gegensatz zu den Kaninchen echte Nagetiere. Sie gehören demzufolge der zoologischen Ordnung der Rodentia an, wobei sie in die Unterordnung der Stachelschweinverwandten eingeordnet sind. Das Meerschweingebiss besteht aus 20 Zähnen, welche kontinuierlich weiter wachsen.

 Des weiteren besitzen Meerschweine nur einen sehr dünnwandigen Magen-Darm-Kanal der kaum Eigenmuskulatur besitzt. Der Transport des Nahrungsbreis erfolgt hauptsächlich passiv. Demzufolge dauert die Darmpassage von aufgenommenen Futter ca. vier bis fünf Tage. Weiterhin besitzen Meerschweine eine spezifische Darmflora, welche sie benötigen, um die in der Nahrung enthaltenen Zellulosefasern aufzuschlüsseln.

 Ähnlich wie Kaninchen bilden auch Meerschweine Blinddarmkot, die so genannte Caecotrophe, welche sie während des Putzvorgangs aufnehmen. Durch die darin enthaltenen Bakterien können die Meerschweine einen großen Teil ihres Bedarfes an Eiweiß und Vitaminen decken. Im Gegensatz zu den meisten anderen Tieren ist das Meerschwein ähnlich wie der Mensch nicht in der Lage, Vitamin C selbst im Körper herzustellen. Demnach muss ein Meerschwein über Nahrung oder Trinkwasser ausreichend mit Vitamin C versorgt werden.

 Der Tagesbedarf eines erwachsenen Meerschweins liegt bei 10-15 mg Vitamin C. Wichtigstes Grundnahrungsmittel für Meerschweine ist Heu. Es sollte stets in unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen. Heu hat vor allem für die Aufrechterhaltung der Gesundheit der Backenzähne eine hervorragende Bedeutung, da es vor dem Schluckakt durch die Kauaktion gut zermahlen werden muss.

 Weiterhin sorgt das intensive Kauen für die Produktion von Speichel, welcher mit dafür verantwortlich ist, das für die Darmflora optimale Milieu im Magen-Darm-Trakt aufrecht zu erhalten. Die zweite wichtige Nahrungsquelle ist sogenanntes Grünfutter.
 Unter Grünfutter sind, wie der Name schon sagt, vor allem die grünen Blätter der Pflanzen zu sehen.

 Meerschweine werden aufgrund ihrer Ernährungsweise von manchen Wissenschaftlern als folivore, das heißt "blattfressende", Tiere bezeichnet. Als wichtige Nahrungsmittel wären hier Gras, Wiesenkräuter oder der allseits bekannte Löwenzahn zu nennen.
 In der Stadt ist es leider nicht so einfach, besagte Dinge frisch zu besorgen. Als Ausweichmöglichkeit empfehlen sich hier Salate, wie zum Beispiel Endivien-, Eis- oder Feldsalat. Auch Möhrengrün, Petersilie und Dill werden gerne genommen.

GRÜNFUTTER SOLLTE NICHT NASS VERFÜTTERT WERDEN, DA ES SONST ZU LEBENSBEDROHLICHEN VERDAUUNGSSTÖRUNGEN KOMMEN KANN!

 Zum Verwöhnen der eigenen Tiere eignen sich am besten KLEINE MENGEN von Obst und Gemüse, wie zum Beispiel Äpfel, Möhren, Paprika, Gurke oder Fenchel. Aufgrund des hohen Feuchtigkeitsgehaltes und den bereits erwähnten Risiken bei der Verfütterung von zu feuchtem Futter sollte man aber diese Nahrungsmittel eher als Verwöhnbonbon für zwischendurch ansehen.

 Kommerzielles Meerschweinfutter ist in vielen verschiedenen Formen erhältlich. Generell gilt, dass diese Futter nur in geringen Mengen gefüttert werden sollten, das heißt mehr als zwei bis drei gestrichene Teelöffel am Tag sollten nicht verfüttert werden.
 Wir Menschen neigen dazu, ein "abwechslungsreiches" Futter aus vielen Einzelkomponenten zu bevorzugen, das heißt, im Futter erkennt man neben Grünmehlpellets auch Getreidekörner, vielleicht noch zusätzlich getrocknete Möhren oder ähnliches. Diese Futter verleiten die Meerschweine meist zur so genannten "selektiven Futteraufnahme".

 Die Meerschweine suchen sich also bestimmte Dinge aus dem Futter heraus, während andere Futterbestandteile im Napf liegen bleiben. Aus dieser Tatsache heraus ergibt sich die Empfehlung, dass man eher ein einheitliches Futter nur aus Pellets bevorzugen sollte.
 Für das menschliche Auge erscheinen diese Futter zwar nicht so ansprechend wie die oben angeführten Mischfutter, sind aber letztendlich gesünder, da eine selektive Futteraufnahme verhindert wird.

 Zu guter letzt sei noch einmal auf das Nagebedürfnis der Tiere hingewiesen. Dieses wird am besten durch Obstbaumäste (ungespritzt/ unbehandelt) befriedigt, an denen das Meerschwein nach Herzenslust knabbern kann. Dies ist natürlicher und viel gesünder als die im Zoofachhandel erhältlichen Knabberstangen.

  
 

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